Wohnformen für Senioren

Auf dieser Seite erläutern wir Ihnen die Unterschiede und einzelnen Wohnformen zur Unterbringung von älteren und pflegebedürftigen Menschen. Außerdem erfahren Sie mehr über die Zahlen und Fakten zur Demografie und der immer älter werdenden Bevölkerung in Deutschland.  

Demografischer Wandel - Die Demografie lässt sich nicht aufhalten

Die Zahl der Menschen in Deutschland ab 80 Jahren ist von 5,4 Millionen im Jahr 2018 bis zum aktuellen Zeitpunkt auf 6,2 Millionen angestiegen und wird voraussichtlich dann bis Anfang der 2030er Jahre auf diesem Niveau bleiben. In den sich anschließenden 20 Jahren wird sie aber kontinuierlich zunehmen und im Jahr 2050, je nach angenommener Entwicklung der Lebenserwartung, auf 8,9 bis 10,5 Millionen wachsen. Im Vergleich der letzten 10 Jahre haben wir demzufolge auch einen deutlichen Zuwachs an pflegebedürftigen Senioren zu verzeichnen. Laut Statistischem Bundesamt ist die Anzahl der Pflegebedürftigen bereits von 2,8 Millionen im Jahr 2015 auf nunmehr 3,4 Millionen gestiegen und wird auch künftig weiter zunehmen. Bis zum Jahr 2060 prognostizieren die Experten deutschlandweit einen Anstieg auf rund 4,5 Millionen pflegebedürftige Senioren.[1] 

Ein Faktor, der dabei eine bedeutende Rolle spielt, dass die Anzahl der Pflegebedürftigen weiter steigt, ist, dass die Jahrgänge aus dem starken Babyboom der 1950er und 1960er Jahre dann diese Altersgruppe erreichen. Eine weitere Ursache hierfür ist die besser werdende medizinische Versorgung. Gerade bei der Gestaltung und Anpassung entsprechender Wohnungen stellt der demografische Wandel die gesamte Gesellschaft vor neue Aufgaben. Denn die zunehmende Lebensdauer führt auch zu veränderten Anforderungen an den Wohnraum. Trotz des medizinischen Fortschritts nehmen körperliche Einschränkungen zu. Der Wohnalltag wird beschwerlicher, da auch immer mehr pflegebedürftige Menschen allein leben und die Familienangehörigen nicht immer in der Nähe wohnen. Der zusätzliche Bedarf an barrierefreien Wohnungen deutschlandweit bis 2030 liegt für die Zielgruppe 65+ bei mindestens 2,9 Millionen Wohnungen.[2]

Veröffentlichte Daten des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2019 besagen, dass allerdings nur 2 % aller Wohnungen und Einfamilienhäuser in Deutschland annähernd barrierefrei sind (bezogen z.B. auf den Zugang zur Wohnung). Lediglich jedes 10. Gebäude lässt sich stufenlos begehen. Sogar bei den Neubauten der letzten 3 bis 4 Jahre wurde nur bei circa jedem 5. weitgehend auf Barrieren verzichtet (Mikrozensus 2018).[3] Die Ergebnisse untermauern, dass der Bestand an barrierefreien Wohnungen für ältere bzw. beeinträchtigte Menschen bei Weitem nicht dem aktuellen und zukünftig rasant weiter steigenden Bedarf entspricht. Barrierefreier Wohnraum für pflegebedürftige Senioren und eine damit verbundene Differenzierung der Wohnformen und Alternativen zum Alten- und Pflegeheim sind aufgrund der starken Nachfrage und wachsenden Pflegebedürftigkeit der Bevölkerung unabdingbar.

[1] [2] [3] Quelle: www.destatis.de

Pflegeimmobilien von heute

Das Angebot des Pflegemarktes hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert und immer wieder erweitert. Beobachtet wird ein anhaltender Trend des altersgerechten Wohnens inklusive Leistungsangeboten bzw. der optionalen Möglichkeit einer 24 Stunden-Betreuung. Diese nichtstationären Angebote stehen den vollstationären Einrichtungen in der Versorgungstiefe kaum nach. Im Gegenteil, die Betreuung kann durch einen höheren Personalschlüssel deutlich besser gewährleistet werden. Die Bezeichnung der einzelnen Wohnformen wird oft uneinheitlich verwendet. Einige Wohnformen sind daher aufgrund der unklaren Bezeichnung schlecht zu erfassen. Für ein besseres Verständnis werden im Folgenden die relevanten Versorgungsformen beschrieben.

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Barrierefreies Wohnen mit Service & Betreutes Wohnen für Senioren

Das „Betreute Wohnen“ ist auch als „Wohnen mit Service“ bekannt geworden. Der Begriff Betreutes Wohnen ist in Deutschland gesetzlich nicht festgelegt. Es handelt sich dabei um einen Sammelbegriff für unterschiedlich organisierte Kombinationen von Wohnen, Betreuung und Pflege. Im Idealfall mietet der ältere Mensch eine barrierefreie bzw. barrierearme Wohnung, meist in einer speziellen Wohnanlage. Darüber hinaus kann in den meisten Fällen ein Paket von pflegerischen, hauswirtschaftlichen und/oder betreuerischen Leistungen des jeweiligen Pflegeanbieters gebucht werden. Viele dieser Wohnungen werden als Apartments mit integrierter Küche angeboten. Diese Wohnform ist daher nicht grundsätzlich für jeden Pflegebedürftigen gedacht. Diese spezielle Wohnform ist zwar auf eine zugehend kontinuierliche Betreuung ausgerichtet, die aber keine ständige Anwesenheit des Betreuungspersonals vorsieht. Eine ganzheitliche Betreuung oder auch Nachtversorgung ist daher in den meisten Fällen nicht zwangsläufig gegeben. Die beschriebene Wohnform unterliegt nicht den heimrechtlichen Bestimmungen. 

Bei den Service-Wohnungen gelten allerdings andere Kriterien und Grundlagen für die Versorgung und den Einzug.Ein bescheinigter Pflegegrad ist kein notwendiges Einzugskriterium bei der Vergabe der Wohnungen. Dennoch sind die Wohnungen grundsätzlich für ältere und beeinträchtigte Menschen vorgesehen und konzipiert. Im besten Falle versorgen sich die Menschen in den Wohnungen selbst oder werden durch ihre Angehörigen unterstützend begleitet bzw. gepflegt. So selbstbestimmt wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig. Hier können die Mieter ein selbstständiges Leben führen, ohne auf Hilfe verzichten zu müssen, wenn diese nötig ist oder einmal wird. Die pflegerische Versorgung durch den ambulanten Pflegedienst an pflegebedürftige Menschen, die zu Hause nicht ausreichend durch Angehörige, Freunde oder Nachbarn begleitet werden können. Im Vordergrund steht die Erhaltung und/oder Stabilisierung des eigenständigen Lebens im gewohnten sozialen Umfeld. Es gilt auch die Unterbringung in einer stationären Pflegeeinrichtung zu vermeiden oder hinauszuzögern.

Vollstationäre Pflegeheime & Seniorenresidenzen

Pflege- und Altenheim steht für eine stationäre Unterbringungsform von älteren Menschen mit hohem Pflegebedarf. Diese Form der vollstationären Pflege ist darauf ausgerichtet, alten Menschen, die nicht mehr eigenständig in der Lage sind ihren Haushalt zu führen und eine besondere pflegerische Betreuung benötigen, eine umfassende vollstationäre Betreuung zu gewährleisten. Meist handelt es sich bei den Bewohnern um schwerstpflegebedürftige Menschen.

Pflegeheime sind oft sehr groß und gehen daher mit vielen Plätzen einher. Ferner müssen sich nicht selten mehrere Bewohner ein Bad teilen. Auch Doppelzimmer werden in Pflegeheimen oftmals noch umgesetzt. Je nach Pflegegrad zahlt die Pflegekasse einen Betrag (bis zur jeweiligen Leistungsgrenze), der jedoch lediglich die Kosten der Pflege deckt. In vielen Fällen reicht die Leistung der Pflegeversicherung nicht aus, um die pflegebedingten Aufwendungen abzudecken. Somit ist ein hoher Eigenanteil zu zahlen. 

Für Unterkunft und Verpflegung muss der Pflegebedürftige ebenfalls selbst aufkommen. Diese Preise variieren stark und können je Pflegeheim selbst festgelegt werden.

Senioren-Wohngemeinschaften

Diese innovative Wohnform richtet sich an ältere Menschen, die noch bedingt selbstständig in der Lage sind, ihren Alltag zu bewältigen und vor allem mit anderen in Gemeinschaft leben wollen. Sie bieten die besten Voraussetzungen für ein optimales Wohnen, verbunden mit einer 24-stündigen Rundumversorgung, fachgerechter Betreuung und pflegerischer Versorgung durch einen erhöhten Personalschlüssel. 

In einer Wohngemeinschaft für Senioren leben zwischen 6 und max. 12 pflegebedürftige Menschen in einer Gruppe zusammen. Jeder verfügt über ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad. Eine Großraumatmosphäre wie in einem Pflegeheim gibt es demnach nicht. Das Leben in den Wohngruppen erinnert eher an ein familiäres Wohnen. Um die Organisation und die Versorgung der Bewohner der Senioren-Wohngruppen kümmern sich die Bewohner selbst und erhalten Hilfe von ihren Angehörigen und den Mitarbeitern eines ambulanten Pflegedienstes. 

Wie viel Hilfe nötig ist und wann sie erbracht wird, bestimmen die Bewohner und ihre Angehörigen selbst. Selbstverständlich wird die Unterstützung auch nach dem jeweiligen Pflegebedarf bemessen. Die Bewohner erhalten also Unterstützung, müssen aber nicht auf die Privatsphäre und Eigenständigkeit verzichten. Damit wird auch der Gefahr der Vereinsamung vorgebeugt, die mit der Pflegebedürftigkeit oft einhergeht. Ebenso wird Wert auf eine Durchmischung der Pflegegrade gelegt. 

Verglichen mit einem Pflegeheim und dem Wohnen mit Service bietet eine moderne Senioren-Wohngemeinschaft aktuell auch finanzielle Vorteile. Die Eigenbeteiligung kann geringer ausfallen bzw. erhält der Bewohner hier für den gleichen Preis deutlich mehr inbegriffene Leistungen und Servicemöglichkeiten (z.B. eigener Koch, Privatsphäre, größere Zimmer, mehr Personal). Die Kosten sind meist durch Pauschalen fest definiert und erhöhen sich in der Regel nicht, auch bei einem eventuell erhöhtem Pflegebedarf.

Vorteile von Wohngemeinschaften für Senioren

Da in einer Wohngemeinschaft nur wenige Pflegebedürftige leben, aber dennoch der Personalschlüssel höher ist als in einem Pflegeheim, bietet das Konzept Wohngemeinschaft eine ideale Ausgangssituation für qualitative und persönliche Betreuung sowie professionelle Pflege. Die Zimmer in den geplanten Senioren-WGs sind oft deutlich größer als übliche Heimplatzzimmer. Diese sollen ausschließlich der alleinigen Nutzung dienen. So ist auch ein Rückzug gewährleistet. Im Vergleich dazu sind die Einzelzimmer in einem Pflegeheim oft nur 16, maximal 18-20 m² groß. Ferner müssen sich nicht selten mehrere Bewohner im Pflegeheim ein Bad teilen. Es gibt in Wohngemeinschaften keine Doppelbelegung. Diese wird in Pflegeheimen jedoch oftmals umgesetzt, weil ein Einzelzimmer dort kaum zu finanzieren ist.

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Nachdem wir Ihre aktuelle Ist-Situation analysiert haben, werden wir eine individuelle Strategie zur Planung, Konzeptionierung und Errichtung Ihrer Seniorenwohnanlage für Sie erarbeiten. Anschließend werden wir die richtigen Maßnahmen aus unserem Investorenplan für Sie und Ihr Unternehmen auswählen.